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portrait gerda sengstbratl

Leben

Ich bin 1960 in St.Georgen am Walde geboren. Ich wurde stark vom Dorf, dem Landleben und vom Gasthaus mit Fleischerei meiner Eltern geprägt. Gäste und Angestellte hatten einen starken Einfluss auf mich. U.a. hatte der P.E.N.-Gründer Alexander Sacher Masoch im Dorf einen Zweitwohnsitz. Nada Cohen, Partisanin, war Ministersekretärin in der Regierung Tito. Sie wanderte 1948 mit ihrem Mann Aron nach Israel aus. Beide wurden Teil unserer Familie.

Durch die Flüchlingsunterbringung in Bad Kreuzen bekam ich Kontakte zu Geflüchteten aus Uganda. Später wohnten auch in unserem Gasthaus Geflüchtete aus Tschechien, Polen, Ungarn, Russland und Syrien, deren Schicksal mir nicht egal war.

Nach der Matura wohnte und arbeitete ich 1978/79 in Paris und lernte Französisch. Ich war freundete mich mit der aus Uganda geflüchteten Familie von Geoffrey Oryema an, der in den Folgejahren als Musiker international berühmt wurde. Ich studierte 1979-1984 Anglistik/Amerikanistik und Romanistik an der Universität Salzburg. 1992/93 verbrachte ich ein Studienjahr an der North Carolina State University mit Schwerpunkte: Holocaust und Afrikanisch-Amerikanische Autorinnen. 1984/85 war ich Assistentin für Deutsch in Bordeaux/Frankreich. Ich schloss mein Studium mit Arbeiten über Alice Walker, Monique Wittig und Christiane Singer ab. 1991 übersiedelte ich von Salzburg nach Klosterneuburg und begann zuerst in Krems und dann in Wien zu unterrichten. Neben der Arbeit als Lehrerin forschte und publizierte ich zu Genderfragen und bekam Lehraufträge am Institut für Erziehungswissenschaften/ Universität Wien 2005-2012 und danach an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Ich coachte und bildete Lehramtsstudierende aus. Bis 2020 unterrichtete ich Fremdsprachen am Gymnasium Bertha von Suttner, Schulschiff / Wien. Als Klassenlehrerin organisierte ich auf Mädchenwunsch Rote Feste zur ersten Menstruation. Ich leitete unter Anleitung von Traumexpert:innen Traumgruppen für Jugendliche in der Schule. Von 2002-2020 begleitete ich 200 Jugendliche beim Schreiben ihres ersten eigenen Buches. Bei der Matura hielten sie ihr fertiges Werk, an dem sie vier Jahre lang geschrieben hatten, in Händen.

Derzeit arbeite ich als Autorin (Grazer AutorInnenversammlung /GAV) und Malerin, veröffentliche Prosa und kooperiere mit bildenden Künstler:innen und Autor:innen.

Ab 2013 konzipierte ich mit Unterstützung meiner Schwester die Mühlviertel-Waldviertel Galerie MÜWA – ursprünglich die Idee unseres verstorbenen Malerbruders Senso. Ich leite dort unter dem Titel „Schreiben in der Galerie“ Schreibwerkstätten, veranstalte zusammen mit der Bücherei St.Georgen am Walde Lesungen und im Rahmen der Tage des Offenen Ateliers Oberösterreich Ausstellungen. Ich biete Schreibenden einen zauberhaften Ort für einen Schreibretreat mit und ohne Schreibcoaching. Ich leite Schreibkurse in Wien. Ich coache Schreibende bei der Fertigstellung von Werken.

Ich bin weit gereist mit Schwerpunkt Subsahara Afrika und arabischer Kulturkreis. Ich lebe und arbeite in Klosterneuburg. Ich bin verheiratet. Mein Mann hat afrikanische Wurzeln.

Studienaufenthalte/ Kurzstudien / Auslandsrecherchen

Karlsuniversität Prag/Tschechien, Zypern, Litauen, Rumänien, Bulgarien, sowie diverse andere europäische Länder
Türkei, Russland
Südsenegal (Ethnie der Djola), Guinea Bissau (Bijagos Archipel Matriarchat) Burkina Faso, Togo, Benin, Ghana, Mali; Äthiopien, Kenia
Marokko, Ägypten, Tunesien, Israel, Jordanien, Jemen
Nepal (Tibetische Flüchtlinge), Rajastan/Indien, Kerala/Südindien, Sri Lanka, Usbekistan, Mongolei
Ohio State University / USA, Mexiko: Juchitán (Matriarchat)

Veröffentlichungen Prosa

Afrika Anläufe Anreisen, Verlag Bibliothek der Provinz, 2022
Nepal & Mongolei Anläufe Anreisen, story.one, 2021
Indien & Sri Lanka Anläufe Anreisen, story.one, 2021
Marrakesch bis Jemen Anläufe Anreisen, story.one, 2021
Gelbes Rauschen Bauschen – Oma Thekla hinterher, Verlag Bibliothek der Provinz, 2017
Wunderl. Marta Press, Hamburg, 2014
Einer ist hier schon verrückt geworden. Verlag Bibliothek der Provinz, 2010
Jenseits der eigenen Hände Roman in lyrischer Prosa. Verlag Bibliothek der Provinz, 2007

Veröffentlichungen Kurzprosa und Erzählungen

„Stimmen im Apfelbaum“, In: Corona. Eine Anthologie. Hg. Helga Pregesbauer und Eleonore Weber, Edition fabrik. Transit. Wien, 2021.
„Mein Geburtstag aus Pompons ist ein Fliedertag“, In: Frauentagsbuch Drei. Hg. Helga Pregesbauer, Edition fabrik. Transit. Wien, 2017.
„Vagina á la Jetery - Im Mund schlafen Sätze.” In: Wir sind Frauen. Wir sind viele. Wir haben die Schnauze voll. Texte zum Internationalen Frauentag, Hg. Helga Pregesbauer und Isabella Breier, Edition fabrik. Transit. Wien, 2016.
„Der Atem von Hasen im Schlaf“, In: AlmA. Anthologie, Zita Eder, Karl Hackl (Hg.), Sozialfestival ‚Tu was, dann tut sich was’, 2015
„Einmal auslöschen“ In: Karin Ballauff/Petra Ganglbauer/Gertrude Moser-Wagner (Hginnen.) – Veza Canetti lebt - Sozialkritische Literatur zeitgenössischer Autorinnen. Promedia, 2013
„Comme des Garcons Nr. 2“, „Leere Zettel“, „Enthaarungscreme“, „Flugticket“, und „Schwangerschaftstest“ In: Lippenstift und Notfalltropfen – ein Handtaschenbuch. Anthologie. Gabriele Buch, Gerda Sengstbratl, Irene Wondratsch, u.a., Oktober Verlag, Münster 2008
Cover und Zeichnungen In: Petra Ganglbauer, Glöckchen. Nachtprogramm. Das fröhliche Wohnzimmer – edition, 2005
„Rinnen, rinnen.“ In: Brücken, Ufer, Flüsse. Verlag Die Donau hinunter. (Hgin.Ruth Aspöck), 2004.

Aktuelle Stories sind immer wieder zu finden auf www.story.one/u/gerda-sengstbratl-22090

Projekte Kooperationen

2017-2018 Mitarbeit Kunstradio: Wurzeln (Petra Ganglbauer)
2013 Interview und Mitarbeit: Die 727 Tage ohne Karamo (Regie: Anja Salomonowitz)
2012 Mitarbeit Kunstradio: Mongolei, geschüttelt gerührt (Petra Ganglbauer)
2011-2012 Mitarbeit Regionale ‚Fliegen, Ziehen, Irren’ (Gertrude Moser-Wagner)

Veröffentlichungen im Wissenschafts- bzw. Sachbuchbereich

„Was Eltern sich wünschen“, In: Richard Stockhammer (Hrsg.) Niemand lernt so wie ich Eine Reise durch österreichische Lernlandschaften. Studienverlag, 2011, 201.
„Unverblümt – Stimmen aus der österreichischen Schullandschaft“, Interviews in Zusammenarbeit mit dem net-1 Projektbüro, In: Richard Stockhammer (Hrsg.) Niemand lernt so wie ich Eine Reise durch österreichische Lernlandschaften. Studienverlag, 2011; 264-283.
„Stimmen zum Schwingen bringen“, In: Richard Stockhammer (Hrsg.) Niemand lernt so wie ich Eine Reise durch österreichische Lernlandschaften. Studienverlag, 2011; 265.

Die Mädchen KOKOKO-Stunde – eine Methode zur Mädchenstärkung und Gewaltprävention , BMuK-Studie zur geschlechtssensiblen Lernkultur, Amedia Verlag, Wien 1999.

„Freiheit ist mir sehr sehr wichtig...Die Mädchen-KoKoKo-Stunden (Kommunikation, Kooperation und Konfliktlösung) einer Klasse als Methode der Gewaltprävention und Mädchenstärkung in der Schule.“ In: Frauenkreativität Macht Schule, Hgin. Mechthild von Lutzau, Deutscher Studien Verlag, Weinheim 1998, 264-271.
 
'„Schleich dich, du hurige Schlampe!“ - Verbale Gewalt von Buben gegen Mädchen - ein Bericht aus der schulischen Praxis.’ In: ide, Sprache und Sexualität, 2/96.

Produkte / kreative Projekte (Beispiele)

‚Träumen’ als Unterrichtsfach (2009-2016)
Jugendliche schreiben ihre eigenen Bücher (2002-2017)
Malerei (s. Galerien)
Pyramide, 2009
Schädelreliquie ‚Leopold’, Imitat, 2012
Konzeption der Räume der Mühlviertel-Waldviertel Galerie MÜWA in St.Georgen am Walde, einem kleinen Ort zwischen Mühl- und Waldviertel mit vorläufig vier Aktivitäten:
Leitung von Schreibworkshops „Schreiben in der Galerie“, Zusammenführung von KünstlerInnen und Beteiligung bei den jährlich stattfindenden Tagen des Offenen Ateliers Oberösterreich, Organisation von und Beteiligung bei Lesungen in Kooperation mit der Grazer AutorInnenversammlung und der Bücherei St.Georgen am Walde und Gestaltung von vier Auslagen der Galerie im Sechs-Wochen-Rhythmus - eine davon für Kinder, seit 2013
„Muschelorakel“, 2013